Verpackungsrecycling und Mülltrennung: Wie kennzeichnen Hersteller am besten?

Das Forum Rezyklat bietet einen Leitfaden für den Einsatz von Logos und Icons zu Recyclingfähigkeit, Rezyklateinsatz sowie zu Entsorgungs- und Trennhinweisen. Ziel ist es, Verbraucher:innen transparent, einheitlich und verständlich zu informieren und so letztlich den Kreislauf von Verpackungen weiter zu stärken.

Verschiedene Kosmtika auf Balage vor Badezimmerspiegel

Kosmetikverpackungen im Bad

Ist die Verpackung recyclingfähig? Wieviel Rezyklat wurde bei ihrer Herstellung verwendet und wie wird sie am besten entsorgt beziehungsweise getrennt? Darüber sollen die zahlreich verfügbaren Logos, Icons und Symbole auf Verpackungen Verbraucher:innen aufklären. Aber viel hilft nicht immer viel. Damit die Kund:innen am Point of Sale und später beim Trennen ihres Abfalls schnell und eindeutig die hinweisgebenden Informationen erfassen können, hat das Forum Rezyklat in dem von Interseroh+ geleiteten Arbeitspaket „Zielbild Logos/Icons/Symbole auf Verpackungen“ einen Leitfaden für die Kennzeichnung in puncto Recyclingfähigkeit, Einsatz von Rezyklat sowie Entsorgungs- und Trennhinweise entwickelt. Er zeigt, welche Kriterien Hersteller bei der Auswahl eines Logos ansetzen sollten. Die wesentlichen Kriterien sind Verständlichkeit, Verlässlichkeit, allgemeine Zugänglichkeit, Transparenz und praktikable Verwendung. Das Dokument steht ab sofort hier zum kostenfreien Download bereit: forum-rezyklat.de.

Das Forum Rezyklat will damit den Teilnehmenden des Wertschöpfungskreislaufs von Verpackungen, interessierten Unternehmen sowie politischen Akteuren eine Orientierung für den Einsatz der Logos, Icons und Symbole geben. Die so verbesserte Transparenz soll zur harmonisierten und möglichst einheitlichen Kommunikation gegenüber den Endverbraucher:innen führen. „Ihr Bewusstsein für den Wert von Verpackungsmaterialen, das Recycling zum Erhalt der nachhaltigen Wertstoffe im Kreislauf und für ihren eigenen Beitrag dazu kann damit weiter erhöht werden“, erklärt Markus Müller-Drexel, Geschäftsführer von Interseroh+ und ergänzt: „Die Empfehlungen zahlen damit auf das übergeordnete Ziel des Forums ein, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft von Verpackungen zu erreichen“.

Die Expert:innen im Forum Rezyklat sichteten dazu im ersten Halbjahr 2022 zunächst die aktuell verfügbaren und verwendeten Kennzeichnungsmittel nach Themen. Anschließend haben sie verschiedene allgemeingültige wie themenspezifische Kriterien erarbeitet, die für eine erfolgreiche Kommunikation der Themen mittels Verpackungslogos und -icons maßgeblich sind. Anhand dieser wurden die gesammelten Logos von den Mitgliedern des Forum Rezyklat bewertet.

Mit den entsprechend gestalteten Hinweisen auf den Verpackungen sollen Verbraucher:innen Klarheit darüber erlangen, ob diese nach Gebrauch im Recyclingprozess verarbeitet und aus ihnen wieder neue Verpackungen oder Produkte hergestellt werden können. Sie erfahren zudem, dass für deren Produktion Rezyklate eingesetzt wurden und können sie bestmöglich entsorgen beziehungsweise ihre Bestandteile voneinander trennen und so einem materialgerechten Recycling zukommen lassen.

Zum Hintergrund

Zum Zeitpunkt der Durchführung der Analyse gab es für den deutschen Markt keine konkreten oder verbindlichen rechtlichen Vorgaben zur Aufbringung von Logos, Icons und Symbolen zu den Themen Recyclingfähigkeit, Rezyklateinsatz sowie für Entsorgungs- und Trennhinweise. Es ist jedoch zu erwarten, dass sich dies zukünftig ändern wird. Zu erwähnen sind hier insbesondere das von der deutschen Bundesregierung in der Legislatur 2021-2025 im Koalitionsvertrag aufgeführte „Recycling-Label“ zum Rezyklateinsatz sowie die Überarbeitungen der EU-Abfallrahmenrichtlinie und der EU-Verpackungsrichtlinie. Zu letzterer soll im November 2022 ein Entwurf vorgelegt werden. Dieser beinhaltet möglicherweise die Umstellung der Richtlinie auf eine Verordnung, um eine einheitliche Umsetzung in den Mitgliedstaaten sicherzustellen und wird voraussichtlich auch Regelungen zur Aufbringung von Entsorgungs- und Trennhinweisen enthalten. Die Vorgaben der europäischen Verpackungsgesetzgebung sind in Deutschland umzusetzen und wirken sich somit auch auf den deutschen Markt aus.

Pressebild: Verpackungen richtig entsorgen und trennen: Dabei helfen einheitliche, leicht verständliche Logos, Icons und Symbole auf den Produkten. (Quelle: Initiative „Mülltrennung wirkt“/Marcella Merk)

 

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