Europa ist ein rohstoffarmer Kontinent. Der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase muss eingedämmt werden. Diese beiden Wahrheiten sind die Hauptgründe dafür, dass Materialien in Europa im Kreis geführt und Abfälle als Sekundärrohstoff genutzt werden müssen, anstatt sie zu verbrennen.
Die Mitglieder des Forum Rezyklat, die alle Stationen des Wertschöpfungskreislaufs für Verpackungen repräsentieren und mit dem Umweltbundesamt auch auf politischer Ebene aktiv sind, setzen sich daher für mehr Rezyklat in Verpackungen, gewonnen aus dem Recycling von Verpackungsabfällen, ein. Gemeinsam entwickeln sie Strategien und Maßnahmen, um das Bewusstsein der Menschen für Kreislaufwirtschaft und eine sortenreine Trennung von Wertstoffen zu fördern sowie bereits im Entstehungsprozess neuer Verpackungen auf einen reduzierten Materialeinsatz und Recyclingfähigkeit zu achten. Dabei appellieren sie auch an Verbraucher:innen für eine sorgfältige Mülltrennung, um wertvolle Verpackungsrohstoffe im Kreislauf zu erhalten.
Dadurch konnten seit der Gründung des Forum Rezyklat Erfolge für die Kreislaufwirtschaft erzielt werden, wie die Kennzeichnung von Produkten mit hohem Anteil von Recycling-Materialien. Dass der Anteil von Rezyklat in Verpackungen wächst, belegt die von der BKV GmbH beauftragte Studie „Stoffstrombild Kunststoffe Deutschland“. Die Studie erscheint alle zwei Jahre und liefert ein umfassendes Bild zu Produktion, Verarbeitung, Verbrauch, Abfallaufkommen und Verwertung des Wertstoffs. Demnach wurden in Deutschland in 2019:
- gut 20 Millionen Tonnen Kunststoff erzeugt, darunter etwa zwei Millionen Tonnen Rezyklate.
- Zur Herstellung von Kunststoffprodukten wurden 14 Millionen Tonnen eingesetzt, wovon wiederum 1,9 Millionen Tonnen aus Rezyklaten bestanden.
- Die Kunststoffabfallmenge betrug rund 6,3 Millionen Tonnen, wovon 46,4 Prozent werkstofflich, weniger als ein Prozent rohstofflich und 52,8 Prozent energetisch verwertet wurden.
Die Studie ergab zudem, dass die Kunststoff-Rezyklatmenge seit 2017 jährlich um rund fünf Prozent stieg und die Mengen der eingesetzten neuen Kunststoffe im selben Zeitraum um 2,5 Prozent pro Jahr zurückging. Kunststoff-Recycling und -Rezyklateinsatz haben sich als wesentlicher Bestandteil der Kunststoffbranche und der Rohstoffversorgung etabliert.
Generell gilt: Recycling funktioniert für viele Materialien – wie Metalle, Glas, Kunststoff und Papier – nachweislich ausgezeichnet und dient schon heute als wichtiger Rohstofflieferant. Die dem Forum Rezyklat vorliegenden Zahlen zum Recycling in Deutschland untermauern, dass die Quote steigt, also mehr Verpackungen aus dem Hausmüll für die Herstellung neuer Verpackung verwendet werden. Lag die Recyclingquote 2018 nur bei 47,9 Prozent, ist sie im Jahr 2019 sprunghaft auf 55,2 Prozent angestiegen (Quelle: NABU).
Fakt ist, dass nicht alle Abfälle des Gelben Sacks und der Gelben Tonne in die Wiederverwertung gelangen. Je besser aber die Wertstoffe in privaten Haushalten getrennt werden, desto besser können sie letztlich recycelt werden. Hier gilt es weiterhin, die privaten Haushalte über das richtige Mülltrennen aufzuklären.
Die Mitglieder des Forum Rezyklat bedauern vor diesem Hintergrund kursierende Informationen, die unterstellen, Recycling würde nicht funktionieren. Sie schaden der Sache, da sie Verbraucher:innen verunsichern und den Eindruck vermitteln, Mülltrennung sei sinnlos.
Die Mitgliedsunternehmen möchten alle ermutigen, an ihren Anstrengungen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft festzuhalten. Sie zahlen damit z. B. ein auf eine verbesserte Recyclingfähigkeit von Verpackungen, eine Erhöhung der Rezyklatgehalte in Verpackungen und die Verbraucheraufklärung durch direkte Aktionen am Point of Sale sowie die Entwicklung innovativer Technologien für das Recycling.
Kreislaufwirtschaft funktioniert und braucht noch mehr Engagement für eine saubere Umwelt!