Das Forum Rezyklat hat sich in den letzten Monaten intensiv mit dem Theman „Design für Recycling“, kurz D4R, von Produktverpackungen befasst und unter anderem die Qualität der Rezyklate diskutiert.
Dabei haben die Expert:innen für Kreislaufwirtschaft vor allem die Richtlinien aus dem deutschen Mindeststandard für Recyclingfähigkeit der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) beleuchtet. Die dort enthaltenen Ergebnisse aus der Rezyklat-Bewertung nimmt das Forum zum Anlass, die Auswirkung von Druckfarben auf die Qualität von Rezyklat noch detaillierter zu betrachten. Beispielweise scheint die thermische Stabilität von Druckfarben für die Rezyklat-Qualität besonders relevant zu sein: Mehr und mehr Fachexperten empfehlen, verstärkt auch diese Stoffe in den Fokus zu nehmen. Dies ist in den aktuellen D4R-Guidelines der ZSVR jedoch noch nicht abgebildet.
Deshalb möchte jetzt ein Konsortium rund um Annett Kaeding-Koppers Lösungsansätze erarbeiten. Die Gründerin und Geschäftsführerin der Agentur AKK INNOVATION teilte bereits im Herbst 2021 Studienergebnisse aus dem Projekt PRINTCYC (Printed films for mechanical recycling) im Forum Rezyklat. Die Studie behandelte systematisch den Einfluss von Massendruckfarben auf den Recyclingprozess, die Rezyklatqualität und den Wiedereinsatz von Rezyklaten in Folien sowie ausgewählten Verpackungen.
Projekt zu neuen Ansätzen im mechanischen Recycling
Jüngst stellte Kaeding-Koppers Expert:innen des Forums ein neues Projekt vor: Flexible Polyolefinverpackungen sollen hinsichtlich ihrer unterschiedlichen Farb- und Bedruckungssysteme für neue Ansätze im mechanischen Recycling ausgelotet werden. Stichwort ist hier „Deinking“: Also das Entziehen von Farben aus den zu recycelnden Verpackungen bevor diese der Wiederaufbereitung zugeführt werden. Hier werden sowohl ökonomische und also auch ökologisch Aspekte betrachtet. Da bei Polyethylen- oder Polypropylen-basierten, flexiblen Verpackungen analoge Bedruckungssysteme zum Einsatz kommen, müssen die Ergebnisse für beide Kunststofftypen berücksichtigt werden.
Insgesamt zwölf unterschiedliche Usecases zur Bedruckung von Polypropylen-basierten Deckel- und Beutelfolien wollen die Projektteilnehmenden herstellen, bewerten und einem Deinkingprozeß mit nachfolgender Regranulierung unterziehen. Die resultierenden Rezyklatqualitäten sollen physikalisch und toxikologisch analysiert und für den Wiedereinsatz in Verpackungen unterschiedlichster Marktsegmente empfohlen werden. Über ökologischen Fußabdruck soll die Nachhaltigkeit der Produktionsschritte betrachtet werden.
Diese Initiative zu kreislauffähigeren, bedruckten Kunststoffverpackungen stößt im Forum Rezyklat auf großes Interesse. Für das Projekt werden noch Partner gesucht. Interessierte Unternehmen können sich direkt an Annett Kaeding-Koppers wenden: annett.kaedingakk-innovationde